Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler
Deutschland, Bundesland Baden-Württemberg, Regierungsbezirk Karlsruhe, Landkreis Rastatt
nahe der Pferderennbahn außerhalb von Iffezheim
(Das Lager befand sich in etwa auf dem Gelände der heutigen Pferdeklinik nördlich der Rennbahn)
Eröffnung
14.10.1943
Schließung
Am 22.04.1945 Evakuierung in Richtung KZ Dachau
Häftlinge
Durchschnittliche Belegstärke: 125
Geschlecht
Männer
Einsatz der Häftlinge bei
HWL II (Hauptwirtschaftslager) der Waffen-SS, Baden/Oos, Dienststelle Sandweier
Art der Arbeit
Aufstellung von Baracken in Sandweier und Iffezheim; Arbeit in der Weinkellerei Müller, Rastatt; Verladearbeiten
Bemerkungen
Im Lager besonders gefürchtet war der als „Henker-Fuchs“ bezeichnete Unteroffizier Fuchs aus der Lahrer oder Kehler Gegend. Er brüstete sich damit, anläßlich des Todes seines Sohnes in Rußland 6-10 Häftlinge in Schirmeck erhängt zu haben.
Am 4. April 1945 wurde Karlsruhe von den Franzosen eingenommen, welche dann entlang der Rheinebene nach Süden vorrückten. Sie wurden bei Mörsch auf ihrem Vormarsch aufgehalten, was die Lagerbesatzung dazu nutzte, das Lager -vermutlich Richtung Dachau- zu „evakuieren“. Die Iffezheimer machten sich gleich über das Lager her und plünderten, was nicht niet- und nagelfest war: Hobelbänke, Herde, Bretter, Balken... . Der Schrecken war groß, als der Henker-Fuchs plötzlich zurückkehrte und vom damaligen Leiter der Gemeinde, Heinrich Hertweck, verlangte, innerhalb von 24 Stunden müsse die Lagereinrichtung wieder hergerichtet sein, ansonsten würde er das Dorf an allen vier Ecken anzünden lassen. Die beratschlagenden Honoratioren wußten, daß dies nicht mehr möglich sein würde und beschlossen, falls Henker-Fuchs zurückkehre, diesen „mit dem Beil zu erschlagen“. Es kam jedoch nicht soweit. Henker-Fuchs tauchte unter, wurde jedoch aufgegriffen, vom französischen Militärtribunal in Rastatt zum Tode verurteilt und in der alten Kiesgrube in Sandweier, wie viele andere Kriegsverbrecher, erschossen
15.08.1944
Belegstärke
95 "Häftlinge"