Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück
Bezeichnung:
Gebiet:
Tschechien, Region Plzeňský, Bezirk Domažlice
Eröffnung: 17.04.1944
Schließung:
Das Lager wurde ab dem 01.09.1944 als Außenlager des KZ Flossenbürg weitergeführt.
Deportationen:
Häftlinge:
Geschlecht: Männer und Frauen
Einsatz der Häftlinge bei: Metallwerke Holleischen GmbH
Art der Arbeit:
Herstellung von Munition, Bau eines Schießstandes
Bemerkungen:
1939 lebten in Holeischen 1359 Menschen. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Betriebsanlagen der Spiegelfabrik zu einem Rüstungsbetrieb umgebaut. Die Metallwerke Holleischen GmbH (MWH) produzierte Munition und Flugzeugabwehrgeschütze. Im Hořina-Wald links der Radbuza entstand wenig später ein zweites Werk.
Im Jahre 1942 entstand der Bahnhof und es wurden fünf Kriegsgefangenenlager errichtet. Als Arbeitskräfte wurden ab 1944 auch weibliche KZ-Häftlinge eingesetzt, für die ab April 1944 einen Kilometer von Holleischen auf einem landwirtschaftlichen Gut ein Außenlager des KZ Ravensbrück eingerichtet wurde. Im Herbst 1944 wurde das Lager an das KZ Flossenbürg angeschlossen. Es bestand bis zum 5. Mai 1945 und wurde durch die polnische Untergrundarmee Narodowe Siły Zbrojne befreit. Weiterhin bestand bis zum 31. Januar 1945 ebenfalls ein Konzentrationslager für Männer, die im Werk II arbeiten mussten. Insgesamt hatten die Metallwerke Holleischen GmbH 8.000 Beschäftigte, hinzu kamen knapp 2.000 Gefangene und KZ-Häftlinge. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges stieg die Bevölkerungszahl von Holeischen dadurch stark an. 1945 wurde die MWH durch Bombenangriffe stark zerstört, durch Angriffe auf die Bahnstrecke erlitten auch Teile des Ortes Schäden.
Nach dem Kriegsende wurden die Lager als Internierungslager für Deutsche genutzt. Auf dem Gelände der MWH entstand ein Maschinenbauunternehmen. Das frühere Werk II im Hořina-Wald erhielt eine neue Verwendung als Kaserne. Am 1. Juli 1960 wurde Holýšov zur Stadt erhoben.
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