Bezeichnung: Kriegsgefangenenlager (Oflag II B)

Gebiet
Polen, Woiwodschaft Westpommern, Landkreis Choszczno

Gebiet heute

Eröffnung
11.1939

Schließung

Unterstellung

Häftlinge
polnische Kriegsgefangene

unter anderen:
Leon Kruczkowski
Major Henryk Sucharski und Redakteur
Zygmunt Weiss

Geschlecht
Männer

Einsatz der Häftlinge bei

Art der Arbeit

Lagerausstattung

Ausstattung der Insassen

Lageralltag

Bemerkungen

Fronttruppenteile
III./Infanterie-Regiment (motorisiert) 25
III./Artillerie-Regiment (motorisiert) 2

Ersatztruppenteile
Sanitäts-Staffel
Heeresfachschule (V.)
Artillerie-Ersatz-Abteilung 207
Heeres-Unteroffizier-Schule f. Panzertruppen

Kommandobehörden / Dienststellen
Wehrmeldeamt (WK II, Wehrbezirk Köslin. Zuständig für den Landkreis Arnswalde)
Feste Funkempfangs-Stelle

Heeres-Standort-Verwaltung

Einrichtungen
Oflag II B
Frontstalag 302

Arnswalde wurde in den letzten Kriegsmonaten zu einem sogenannten Festen Platz erklärt. Der Begriff bezeichnete während des Zweiten Weltkriegs Städte, durch deren Einschluss möglichst starke gegnerische Kräfte gebunden werden sollten. Die Festen Plätze sollten verhindern, dass kriegsstrategisch wichtige Orte durch gegnerische Truppen in Besitz genommen wurden.
Arnswalde wurde als Fester Platz hartnäckig verteidigt. Zusammen mit den Kampftruppen befanden sich aber auch 7000 Zivilisten in der Stadt, die nicht mehr rechtzeitig hatten fliehen können. Unter ihnen der evangelische Pfarrer und Bürgermeister der Stadt. Die Stadteliten dagegen hatten sich bereits abgesetzt.

Nach langen und zähen Kämpfen kamen am 12. Februar 1945 drei von den Sowjets geschickte deutsche Kriegsgefangene nach Arnswalde und überbrachten dem Kommandanten ein Schreiben. Um weiteres sinnloses Blutvergießen zu vermeiden, schlug die Rote Armee die Übergabe der Stadt Arnswalde am Folgetag um 10 Uhr Moskauer Zeit vor. Den Verwundeten und Kranken der Arnswalder Garnison wurde sofortige medizinische Hilfe garantiert. Für alle Offiziere, Soldaten und Volkssturmmänner sollte die umgehende Versorgung mit Nahrungsmitteln sichergestellt sein. Außerdem sollten den sich ergebenden Einheiten Uniformen, Rangabzeichen, Auszeichnungen, persönliches Eigentum und den Offizieren ihr Degen belassen werden. Zum Zeichen der Kapitulation sollte auf dem Kirchturm im Zentrum der Stadt die weiße Fahne gehisst werden.

Doch zu einer friedlichen Übergabe der Stadt kam es nicht. Als Antwort auf die Übergabeaufforderung wurde statt der weißen Fahne am nächsten Tag die deutsche Reichsflagge gehisst.

Als Reaktion brach ein infernalisches Gefechtsfeuer aus Granatwerfern, Raketenwerfern und Geschützen los. Nach vier Tagen weiterer zäher Kämpfe hatten sieben Panzer einer SS-Division, die zu großen Teilen aus skandinavischen Freiwilligen bestand, den Einschließungsring der sowjetischen Truppen von Nordwesten kommend gesprengt.
Im Schutz der Nacht konnten die verbliebenen Zivilisten die Stadt verlassen, während Arnswalde in Flammen stand. Wenig später folgten sogar die Kampftruppen nach von den sowjetischen Truppen unbemerkt. Der Kampf um Arnswalde war beendet. Unter dem Schutz der Stadt Arnswalde und der genauso lang verteidigten Stadt Pyritz hatten noch tausende Menschen aus dem Osten und aus Pommern die Oder nach Westen überquert.

Vom 6. - 21. Februar 1945 Verteidigung der eingeschlossenen Stadt durch Kampfgruppe General-Major Voigt. Vernichtung der Stadt durch Brand und Beschuß. Auszug der Zivilbevölkerung von 6.000 Bürgern und Absetzen der Kampftruppe. Einnahme der Stadt am 23 Februar.1945


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