Außenkommand des Konzentrationslagers Mauthausen
Gebiet
Österreich, Bundesland Steiermark, Bezirk Judenburg
Bereits kurz nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1938 hatten die Nazi Behörden begonnen, weite Teile der Niederen Tauern und auch Gebiete im Bretsteingraben aufzukaufen.
Das SS-Rasse- und Siedlungshauptamt war im gleichen Jahr auf den großen Geburtenüberschuss in dieser Gegend aufmerksam geworden und sah in dem Gebiet die Möglichkeit zur Verwirklichung seiner Pläne zur Bildung eines Wehrbauerntums für den Osten. Auf den ersten beiden angekauften Gutshöfen wurde bereits 1938 von der SS die „Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung“ eingerichtet.
Anfang 1939 wurde von Privatfirmen mit dem Bau einer neuen Zufahrtsstraße zur Versuchsanstalt begonnen, da die Arbeiten offenbar nicht in gewünschtem Tempo vorankamen, wurden ab Sommer 1940 französische Kriegsgefangene für den Straßenbau eingesetzt. Diese wurden auch für die Errichtung der zukünftigen Quartiere für die KZ-Arbeiter, republikanische Spanier, welche aus dem KZ Mauthausen kommen sollten, herangezogen.
Anfang August 1940 wurde mit dem Bau der ersten Häftlingsbaracke begonnen
1943 wurde in Bretstein ein etwa eineinhalb Meter mal einen Meter messender Gedenkstein zur Huldigung der SS errichtet, der mit SS-Runen und Hakenkreuz versehen war. Der Stein geriet in Vergessenheit, bis 1990 der Sohn eines ehemals in Bretstein ermordeten Spaniers darauf stieß und die Presse alarmierte.
Lagergelände
Das gesamte Lagergelände wurde mit einem zwei Meter hohen Stacheldrahtzaun gesichert, außerdem gab es vor dem Lagereingang einen großen Holzturm, sowie vier Wachtürme.
Schließung
30.09.1943
Unterstellung
Häftlinge
Etwa 80
Geschlecht
Männer
Einsatz der Häftlinge bei
SS-WVHA/Amt W V/1, Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung GmbH
Art der Arbeit
Bau eines Güterwegs, Arbeiten in der Gärtnerei und Geflügelfarm