Einsatzort der 1. SS-Baubrigade
Bezeichnung: Sylt
Gebiet
Britische Kanalinsel (Ärmelkanal) (GB)
Eröffnung
05.03.1943 als Kommando der I. SS-Baubrigade (West)
Schließung
24. Juni 1944 (Evakuierung Alderney) bzw. bis 22. September 1944 (Überstellung zum Buchenwald)
Deportationen
Die Häftlinge wurden in das Außenlager Sollstedt des KZ Buchenwald überstellt
Häftlinge
Etwa 1.000, wovon ca. 80% sowjetische Häftlinge waren.
Geschlecht
Männer
Einsatz der Häftlinge bei
OT, Wehrmacht
Art der Arbeit
Errichtung militärischer Befestigungsbauten, Bauarbeiten an V-Waffen-Stellungen, Stollenbau
Namensliste der Täter
Bemerkungen
Am 22. Februar 1943 wurde die mit 1000 Häftlingen in Düsseldorf und Duisburg stationierte I. SS-Baubrigade abgezogen und auf die von der deutschen Wehrmacht besetzte britische Kanalinsel Alderney überstellt, wo sie am 5. März eintraf. Nach den Bombenangriffen der Alliierten auf west und nordwestdeutsche Städte wurden seit Herbst 1942 KZ-Häftlinge zu Aufräumungsarbeiten, Leichenbergung und Bombenbeseitigung in SS-Baubrigaden eingesetzt. Ihren jeweiligen Einsatzorten entsprechend unterstanden sie meist den nächstgelegenen KZ-Verwaltungen.
Die I. SS-Baubrigade auf Alderney, genannt Lager Sylt, unterstand der Verwaltung des KZ Neuengamme. Die Häftlinge, die die laufenden Häftlingsnummern des KZ Neuengamme zwischen 16000 und 17000 erhielten, mussten aufgrund der befürchteten Invasion der Alliierten im Auftrag des Oberkommandos der Wehrmacht und der Organisation Todt Befestigungsanlagen auf der Insel errichten. Am 24. Juni 1944 wurde das Kommando evakuiert. Bei der Evakuierung befanden sich von den ehemals 1000 Häftlingen nur noch 636 im Lager. 100 Häftlinge waren auf der Insel gestorben, die anderen waren größtenteils als arbeitsunfähig ins Stammlager Neuengamme transportiert worden. Mit der Evakuierung kam es zu einer Irrfahrt durch Frankreich. Da auf diesem Rücktransport mehrere Häftlinge flohen, wurde gegen den Führer der SS-Wachmannschaft Kurt Klebeck ein Disziplinarverfahren eingeleitet, das im Oktober 1944 eingestellt wurde
Schließlich wurde die Baubrigade im belgisch-französischen Grenzbereich zum Bau von Raketenabschussanlagen eingesetzt. Nach kurzer Zeit wurden die Häftlinge dann in das Außenlager Sollstedt des KZ Buchenwald verlegt und am 22. September 1944 dem KZ Buchenwald unterstellt.
Führer des Außenlagers war zunächst SS-Hauptsturmführer Maximilian List, der im März 1944 von SS-Obersturmführer Georg Braun abgelöst wurde. Der Vertreter des Lagerführers Kurt Klebeck war für die Versorgung der Häftlinge zuständig.
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