Brest (Finistere)

Übersicht

Frankreich, Region Bretagne, Département Finistère, Arrondissement Brest (Unterpräfektur), Kanton Hauptort von 10 Kantonen

Brest ist eine französische Hafenstadt in der Bretagne. Sie gehört zum Département Finistère. Aufgrund ihrer geschützten Lage an der Rade de Brest, einer tief ins Land ragenden Bucht des Atlantiks, sowie des natürlichen Hafens im Bereich der Mündung des Flüsschens Penfeld ist Brest seit Jahrhunderten ein bedeutender Marinehafen Frankreichs. Noch heute ist Brest, auch Cité du Ponant genannt, Stützpunkt der französischen Atlantikflotte und ein wichtiger Handelshafen.


Nationalsozialismus

Im Zweiten Weltkrieg nahmen die Deutschen Brest am 19. Juni 1940 ein und machten es zu einem der wichtigsten Stützpunkte am Atlantikwall, wo auch die 1. U-Flottille und mehrere Schlachtschiffe stationiert waren. Zum Schutz der U-Boote wurde unmittelbar vor der ehemaligen Ecole Navale, deren Gebäude jetzt als Hauptquartier der U-Boot-Flottille diente, ein gigantischer U-Boot-Bunker gebaut, der 192 Meter breit, 333 Meter lang und 17 Meter hoch war. Die Deckenstärke betrug 6,20 Meter.

Nach der Landung in der Normandie wurde Brest dann 43 Tage von den Alliierten belagert, ehe es im September 1944 befreit wurde. Allerdings war die Stadt durch die Kämpfe und Bombardierungen der Alliierten stark zerstört und musste von Grund auf, nach den Plänen von Jean-Baptiste Mathon, neu aufgebaut werden. 1961 war der Wiederaufbau im wesentlichen abgeschlossen


10./11.10.1940

Schwere brit. Luftangriffe (der 812. Sqn FAA) auf dt. Zerstörer in Brest: Hans Lody, Friedrich Eckoldt und Theodor Riedel haben nur Splitterschäden und einige Personalverluste (3 Tote, 14 Verletzte)


04.02.1941

Bei britischen Luftangriffen wird der der kleine Tanker John A. Essberger (739 BRT) im Hafen von Brest versenkt


25./26.02.1941

Angriff des RAF Bomber Command auf Brest, dabei sind erstmals Bomber vom Typ Avro Manchester eingesetzt


02./03.03.1941

RAF Bomber Command greift Hafenanlagen in Rotterdam, Calais und Brest an


30./31.03.1941

RAF Bomber Command greift mit 109 Bombern erfolglos die in Brest liegenden Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau an


06.04.1941

Eine Bristol Beaufort der RAF-Squadron 22 erzielt in Brest einen Torpedotreffer auf dem Schlachtschiff Gneisenau


10./11.04.1941

RAF-Bomber Command erzielt bei einem Angriff auf Brest 4 Bombentreffer auf dem im Dock liegenden Schlachtschiff Gneisenau


12./13.04.1941

Erneute Angriffe des RAF-Bomber Command auf die dt. Schlachtschiffe in Brest


04./05.05.1941

RAF Bomber Command greift mit 93 Flugzeugen die dt. Schlachtschiffe in Brest an.


13./14.06.1941

RAF Bomber Command greift mit 110 Flugzeugen die deutsche Schlachtschiffe in Brest an.


01./02.07.1941

Der Schwere Kreuzer Prinz Eugen wird bei einem Bombenangriff der RAF auf Brest durch einen Treffer in die Artillerieschaltstelle und die Kommandozentrale beschädigt (60 Tote). Der Angriff trifft ein Nervenzentrum des Schiffes, die Schwere Artillerie ist nicht mehr einsetzbar. Die Reparaturen dauern, einschließlich des notwendigen endgültigen Abgleichs zwischen Feuerleitung und Artillerie bis zum 4. Februar 1942, 8 Tage vor Beginn des Kanaldurchbruchs (Op. Cerberus).


24.07.1941

Bisher schwerster Tagesangriff der RAF mit Bombern gegen das in Brest liegende dt. Schlachtschiff Gneisenau


13./14.09.1941

Schwerer Angriff des RAF Bomber Command auf die deutschen Schlachtschiffe in Brest


23.01.1943

Am 23.01.1943 fliegt die 8. US-Luftflotte Tagesangriffe gegen Brest, hierbei wird das dt. Minenräumboot R 44 versenkt.


27.02.1943

Am 27.02.1943 Tagesangriff der 8. US-Luftflotte auf die Hafenanlagen von Brest. Begrenzte materiellen Schäden.


03.04.1943

Am 03.04.1943 fliegen 12 Venturas des RAF Bomber Command einen Angriff gegen den Schiffsverkehr vor Brest


05.04.1943

Am 05.04.1943 greifen 12 Venturas des RAF Bomber Command den Hafen von Brest an und beschädigen einen Tanker


16.04.1943

Bei einem Tagangriff wird Brest am 16.04.1943 von der 8. US-Luftflotte angegriffen


08./09.05.1944

In der Nacht vom 08.05.1944 auf den 09.05.1944 fliegt das RAF Bomber Command mit 64 Maschinen einen Luftangriff auf Brest


05.08.1944

Das RAF Bomber Command greift am 05.08.1944 mit Sq. 9 und 617 (Dambusters, zerstörten Mai 1943 die Staudämme der Eder und Möhne) gezielt mit Tallboy Bomben die dt. U-Boot-Bunker in Brest an. Trotz einiger Treffer geht kein U-Boot verloren


09.08.1944

Bei einem Luftangriff des RAF Bomber Command auf Brest wird am 09.08.1944 der dt. Tanker Spichern (9323 BRT), (ex norw. Krossfonn, 1940 Prise Schiff 21) schwer beschädigt


13.08.1944

Bei der Vorbereitung zur Räumung des Hafen von Brest wird am 13.08.1944 durch eigenes Geschützfeuer das Vorpostenboot V 723 versenkt


15.08.1944

Das RAF Bomber Command greift am 15.08.1944 den Hafen von Brest an. Bei diesem Angriff werden beschädigt bzw. versenkt:
Tanker Sudetenland ex brit. Canadolite (11.309 BRT)
Hilfsminensucher M 4001


17.08.1944

Das RAF Bomber Command greift am 17.08.1944 den Hafen von Brest an


18.08.1944

Das RAF Bomber Command greift am 18.08.1944 den Hafen von Brest an. Bei diesem Angriff wird versenkt:
M 4618


19.08.1944

Das RAF Bomber Command greift am 19.08.1944 den Hafen von Brest an. Bei diesem Angriff wird versenkt:
M 4023


24.08.1944

Das RAF Bomber Command greift am 24.08.1944 den Hafen von Brest an. Bei diesem Angriff wird versenkt:
M 4004


25.08.1944

Das RAF Bomber Command greift am 25.08.1944 den Hafen von Brest an. Bei diesem Angriff werden versenkt:
M 4040
Sperrbrecher 162 / Delia


26.08.1944

Das RAF Bomber Command greift am 26.08.1944 den Hafen von Brest an. Bei diesem Angriff werden beschädigt bzw. versenkt:
Sperrbrecher 1 / Saar und versenkt
Sperrbrecher 135 / Adolph Kirsten zerstört


27.08.1944

Das RAF Bomber Command greift am 27.08.1944 den Hafen von Brest an. Bei diesem Angriff werden versenkt:
Rumpf des nicht fertiggestellten franz. Schlachtschiffs Clemenceau
Frachter Oakland


28.08.1944

Bei der Vorbereitung zur Räumung des Hafen von Brest wird am 28.08.1944 durch eigenes Geschützfeuer der Sperrbrecher 8 / Neckar und die Vorpostenboote V 221, V 222, V 223, V 224, V 225, V 226 und V 227 versenkt


31.08.1944

Bei der Vorbereitung zur Räumung des Hafen von Brest wird am am 31.08.1944 wird der KM-Tanker Spichern (ex norw. Krossfonn, 9323 BRT, Prise Schiff 21 / Widder von 1940) als Blockschiff selbst versenkt


18.09.1944

Am 18.09.1944 fällt Brest in amerikanische Hand. Die Hafenanlagen sind allerdings so zerstört, dass der Nachschub für die Invasionstruppen auch weiterhin zum größten Teil über den künstlichen Hafen und die Strände der Normandie abgewickelt wird