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Winter 1942 Ghetto Lodz
Vater und Mutter liegen auf dem Friedhof Der Bruder wurde weggeschickt Die kranke Schwester geht herum verkrüppelt Ich bin schwach vor Hunger
Zu Hause ist kein einziger Löffel Essen Kein Brot, keine Möhren zu sehen Wie man kaut, habe ich schon vergessen Leergefegt ist der Tisch
Es ist kalt, meine Finger erfroren Ich habe nur Pantoffeln an den Füßen Nachts weine ich vor großem Hunger Das Leben ist finster und mies
Es gibt im Himmel kein Erbarmen Der Satan steht dort und lacht Über die Waisenkinder und die Witwen Die im Ghetto Lodz sind eingesperrt
Ich gehe herum wie ein Alter Die Augen sind nass und rot Der finstere Himmel ist kalt Und morgen wird kommen der Tod.
Die 14-jährige Miriam Harel, schrieb im Ghetto von Lodz
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