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Erschießung des Jakob Galitzarski im Lazarett
Eines Tages ging der Angeklagte Miete an dem Arbeitsjuden Jakob Galitzarski vorbei und sagte zu ihm, dass er so schlecht aussehe. Dann nahm er ihn mit zum Lazarett und erschoss ihn dort.
Obwohl Miete diese Tat bestreitet, ist sie durch die eidliche Aussage des 58 Jahre alten Klempners Oscar Stra. aus Montreal erwiesen, der selbst miterlebt hat, wie Miete Galitzarski ansprach, ihn heraussuchte und ins Lazarett mitnahm. Nicht gesehen hat er dagegen die eigentliche Erschießung im Lazarett. Er hat aber darauf hingewiesen, dass er den ihm persönlich bekannten Jakob Galitzarski seither niemals mehr im Lager gesehen hat. Das lässt den Schluss zu, dass Miete diesen Häftling auch tatsächlich getötet hat. Jedenfalls ist in der umfangreichen Beweisaufnahme kein Fall bekannt geworden, bei dem ein Häftling, den Miete zur Erschießung ins Lazarett mitnahm, am Leben blieb. Der Zeuge Oscar Stra. hat das deutsche Lagerpersonal, insbesondere auch den Angeklagten Miete und die Einrichtungen des Lagers richtig beschrieben. Er hat streng zwischen dem unterschieden, was er selbst beobachtet hat, und dem, was ihm von anderen Häftlingen erzählt worden ist. Da er seine ruhige und sachliche Bekundung mit dem Eide bekräftigt hat, bestehen keine Bedenken daran, ihm Glauben zu schenken.
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