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Er wurde am 28. September 1889 in Gutten in Ostpreußen als einziger Sohn des Fischmeisters Friedrich Zimny und seiner Frau Henriette geboren.
Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er eine Bäckerlehre. 1909 trat er in die Armee ein und beendete seine militärische Karriere als Offiziers-Stellvertreter nach der Auflösung seiner Einheit im Jahr 1920. Solchermaßen qualifiziert begann er im selben Jahr als Hauptwachtmeister den Dienst bei der Schutzpolizei in Königsberg. Zwei Jahre später wechselte er als Kriminalassistent zur Wuppertaler Polizei.
Ende 1934 trat er zur Gestapo über und tat dort bis zum Ende des Kriegs seinen Dienst. 1942 wurde er zum Kriminalsekretär befördert. Er soll der NSDAP zunächst zurückhaltend begegnet sein, sich aber nach der Machtübernahme umso eifriger als NS-Anhänger profiliert haben, der sich über seine Tätigkeiten als rücksichtsloser und zynischer Gestapobeamter hinaus als Denunziant betätigte und missliebige Personen bei den Ortsgruppenleitungen anschwärzte. Als fachlich ausgebildeter Kriminalbeamter erhielt er bei Beginn der Gewerkschaftsprozesse gemeinsam mit seinen direkten Untergebenen Karl Freude, Eugen Pedrotti und Artur Peters die größeren Ermittlungsaufgaben in den Hochverratssachen zugeteilt. Wie seine Untergebenen schreckte Zimny als Anleiter und Vernehmungsführer nicht vor Misshandlungen der Gefangenen darunter auch Jugendliche zurück und malträtierte seine Opfer bei den so genannten verschärften Vernehmungen im Luftschutzkeller der Von-der-Heydt-Gasse auf brutale Weise. Einem seiner Opfer hielt er auf dessen Bitte, mit den Misshandlungen aufzuhören, entgegen: Erst machen wir Deinen Arsch noch zu einem Trommelfell, und wenn wir alles wissen, dann hauen wir Dich ganz kaputt!
Nach der Befreiung Wuppertals wurde Zimny von den amerikanischen Streitkräften verhaftet und in das Kriegsgefangenenlager Sinzig überführt. Bis September 1946 arbeitete er als Bäcker in einer englischen Kompanie.
Zimny wurde knapp zwei Wochen vor seinem 60. Geburtstag im September 1949 in seiner Wohnung in Laatzen bei Hannover verhaftet. Bis dahin arbeitete er unbehelligt als Heizer im Versorgungswerk Hannover. Rückblickend versuchte sich Zimny als alten, erfahrenen Kriminalbeamten darzustellen, dessen Berufsethos es ihm verboten habe, die Gefangenen zu misshandeln. In der Nacht vom 7. auf den 8. November 1949 erhängte sich Hans Zimny in einer Zelle des Untersuchungsgefängnisses Bendahl, einer der Folterstätten, in denen er seine Opfer brutal misshandelt hatte.
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