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Transportliste
Am Morgen des 16.03.1945 verließ ein Zug mit Kohlewaggons die Gleise des Konzentrationslager Natzweiler (Außenlager Adlerwerke in Frankfurt am Main) Die 500 Häftlinge, darunter Kranke und viele Sterbende (andere Quellen geben 874 Häftlinge an), der Adlerwerke sollen den vorrückenden Amerikanern nicht lebend in die Hände fallen. Die Häftlinge waren bereits am 13.03.1945 zu je 60 Mann in einen Güterwaggon gepfercht worden. Nachdem die Waggons geschlossen und gegen unbefugtes Öffnen gesichert waren, blieb die Waggons drei Tage und Nächte auf den Fabrikgleisen stehen. Die Häftlinge litten grausamen Durst und Hunger und mussten ihre Notdurft in den Waggons verrichten. Schon in diesen drei Tagen und Nächten starb eine große Zahl von ihnen, und selbst die Toten wurden nicht aus den Waggons herausgenommen. Kurze Zeit nach der Abfahrt wurde der Zug Ziel eines Tieffliegerangriffes. Die SS Wachmannschaft suchte Deckung und ließ die Häftlinge in den verschlossenen Waggons zurück. Die Angaben über die Zahl der Toten nach diesem Vorfall schwanken zwischen 50 und 300. Immer wieder geriet der Zug unter Beschuss. Für die Häftlinge gab es im Gegensatz zu den Wachmannschaften keine Verpflegung, kein Wasser, und für die Verletzten keine Hilfe. Am 23.03.1945 sieben Tage, nachdem der Zug verplombt worden war, erreichte der Todestransport das Konzentrationslager Bergen-Belsen.
ein ehemaliger Häftling, erinnert sich an die Ankunft Eine Gruppe von SS-Männern stand weit vom Zug entfernt und hielt sich Taschentücher vor die Nase. Wir hörten die Aufforderung, die Waggons zu verlassen. Ich war der dritte, der aus eigener Kraft den Waggon verließ. Als schon keiner mehr ausstieg und alle Waggons genügend gelüftet waren, schauten die Deutschen hinein. Ich sah, wie einige von ihnen sich an den Kopf fassten und ihre Betroffenheit ausdrückten. In jedem Waggon lagen Berge von Leichen; nur die Mitte war frei, wenn man den Kot nicht rechnet. Die Häftlinge erhofften sich bessere Bedingungen in Bergen-Belsen, doch starben sie auch dort “wie die Fliegen”. Nach seinen Angaben überlebten nur acht Häftlinge dieses Transportes aus den Adlerwerken.
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