Transport 12.09.1942 Mechelen/Malines

Konzentrationslager Auschwitz (Osvetim)

Transportliste

Dieser Transport bestand aus Nummer:
IX-688, IX-864

Die Betroffenen erhielten eine Transportnummer, die gleichsam zu einem Bestandteil ihres Namens wurde und im amtlichen Verkehr angegeben werden mußte. Man hatte etwa die Transportnummer W 982 oder AA 475 oder Cv 13, was besagte, daß die Person mit dem Transport W oder AA oder Cv nach (Ort, Lager) gekommen war und in der entsprechenden Transportliste unter der Position 982, 475 oder 13 geführt wurde. Die Transportlisten wurden mehrfach ausgefertigt und dem Kommandanten der deutschen Begleitmannschaft mitgegeben, wo je ein Durchschlag an das Zentralsekretariat und an die Zentralevidenz, also an jüdische Stellen gelangte.

Auch die Transporte aus anderen Ländern brachten in der Regel Verzeichnisse mit, aber ohne Bezeichnungen, die im Lager übernommen worden wären. Endgültige Listen (mit der Häftlingsnummer) aber wurden erst im Lager oder in der Zentralevidenz angelegt, sofern sie überhaupt aufgenommen wurden, und nicht vorher ermordet wurden.
Als Grundlage wählte man römische Ziffern von I bis XXVI, jede einem oder mehreren Ankunftsorten vorbehalten, die meist den einzelnen Gestapobereichen entsprachen. So besagte I Berlin, IV Wien und XXIV Holland. Den einzelnen Transporten wurde eine arabische Nummer zugesetzt, so war I/90 der neunzigste Transport aus Berlin. Die Transportnummern wurden diesen Deportierten in fortlaufender Reihenfolge zugewiesen, so daß sich die individuellen Nummern, z.B. unter römisch I, nicht wiederholten und die Personalziffern bei Berlin, Wien usw. in die Tausende gingen.

Mit diesem IX. Transport, der am 12.09.1942 Mechelen/Belgien verließ, wurden insgesamt 1.000 Menschen nach Auschwitz transportiert, 228 waren Kinder, d.h. unter 15 Jahren. Viele der Deportierten wurden bei einer in der Nacht vom 03./04. September 1942 in Brüssel durchgeführten Razzia verhaftet. Der aufgeführte Transport erreichte Auschwitz schließlich am 14. September 1942. In Auschwitz erfolgte eine Selektion: 210 Gefangene, darunter 165 Frauen wurden zur Zwangsarbeit selektiert. Wenigstens 502 der Deportierten wurden sofort nach der Ankunft vergast. Von den Selektierten überlebten 29 Personen das Ende des Krieges.
Wer in seiner Transportnummer einen KV-Vermerk hatte – Keine Verwendung war ein Toter auf Abruf. Diesen KV – Vermerk erhielten in der Regel diejenigen, die bei einer Razzia aufgegriffen wurden. Sie wurden in Auschwitz direkt in die Gaskammern geführt.