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Erste Baumaßnahmen wurden im Jahre 1938/39 zwischen Hohn und der Ortschaft Lohe durchgeführt. Die Unterbringung der Bautrupps erfolgte in umliegenden Barackenlagern, in denen bald RAD Abteilungen und Luftwaffenbaubataillone Quartier bezogen. Es entstanden die RAD- Lager I+II, die Unterkunftslager I+II und ein Lager Falkenhagen-Heldt. Die vorgenannten Unterkunftslager, die dem Flieger-Ersatz-Regiment 11 in Schleswig unterstanden, dienten nach dem Krieg noch lange Zeit als Flüchtlingslager.
Die erste Bauphase wurde im Mai 1940 abgeschlossen und ähnlich wie in Kaltenkirchen, wurde Hohn bis zum Frühjahr 1944 kaum genutzt. Erst mit dem weiteren Ausbau von zwei Start-und Landebahnen, die nie ganz fertiggestellt wurden, begann sich der Flugbetrieb zum Ende des Jahres 1944 zu intensivieren. Meist waren es Nachtjäger, die den Platz für ihre Einsätze kurzfristig nutzten. Mit Beginn der zweiten Bauphase wurde auch eine große Anzahl von Kriegsgefangenen herangeschafft. Ein Großteil bestand aus Russen. In einer Chronik über Hohn wird in diesem Zusammhang von Fremdarbeitern gesprochen. Doch was die Engländer bei der Einnahme des Platzes Hohn im Mai 1945 entdeckten, spottet dieser freundlichen Umschreibung bei weitem.
Bis zum April 1945 war man durchgehend mit dem Ausbau der Startbahnen beschäftigt. Geplant war wohl eine dreieckige Anordnung, aber nur die Hauptstartbahn in WEST-OST Richtung konnte voll für den Flugbetrieb genutzt werden. Ein zweite Startbahn befand sich im Bau und mit der dritten Trasse wurde vor dem Kriegsende nicht mehr begonnen. Noch bis April 1945 konnte die englische Luftaufklärung keinen nennenswerten Flugbetrieb auf dem Hohner Platz feststellen. Ab Mitte April 1945 wurde Hohn nun von Me 262 der Nahaufklärungsgruppe 6 genutzt. Am 24.04.45 wurden von der RAF auch Arado 234 auf dem Flugplatz aufgeklärt. Sie gehörten zur 1.(F)/123, die ebenfalls von Lübeck- Blankensee aus operierten. Am 02. Mai 1945 wurde eine Ar 234 dieses Verbandes von englischen Spitfires der No. 350 Squadron beim Landeanflug abgeschossen. Der deutsche Pilot Oblt. Worzech überlebte den Absturz.
Durch den Rückzug der Luftwaffeneinheiten nach Schleswig- Holstein wurde es auf den Plätzen recht eng und so wurde Hohn nun vermehrt angeflogen. Bei Kriegsende befanden sich u.a. die Nahaufklärungsgruppe 8 mit Bf 109 Aufklärern und Teile der Nachtschlachtgruppe 4 auf dem Platz.
In den Abendstunden des 05. Mai erreichte ein RAF Rifle Flight (2726 Sqn) als Vorauskommando den Hohner Flugplatz, auf dem sich zu diesem Zeitpunkt ca. 3000 deutsche Luftwaffensoldaten aufhielten. In Platznähe entdeckte man ein Lager mit russischen Kriegsgefangenen, das die Engländer in ihren Berichten als Little Belsen bezeichnen, da sich die Insassen in einem fürchterlichen Zustand befanden. Merkwürdigerweise überließ man die Bewachung des Lagers für fünf weitere Tage den Deutschen, ordnete jedoch die sofortige Verpflegung der Russen an. Am nächsten Tag trafen weitere Teile des RAF Regiments ein und ein verantwortlicher deutscher Offizier (Oberstleutnant Kalder- vermutlich der Horstkommandant) regelte die Übergabe des Platzes an die Briten. Zum Erstaunen der Engländer zeigten sich die Deutschen sehr kooperativ und bald konnte mit der Inventaraufnahme des vorgefundenen Materials begonnen werden. In der Zwischenzeit bemühte man sich auf englischer Seite, eine Transportmöglichkeit für die russischen Kriegsgefangenen zu finden. Leider bleibt das weitere der Schicksal der Kriegsgefangenen unerwähnt.
Kurz darauf übernahm der 8302 Disarment Wing die weiteren Demilitarisierungsmaßnahmen auf dem Flugplatz Hohn,die bis zum April 1946 vollständig abgeschlossen wurden. Folgende Flugzeugtypen wurden von Briten bei Kriegsende vorgefunden : Fi 156 , Bf 109, Fw 190, Ju 87, Si 204 und Ar 96.
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