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* 23. Februar 1886 in Berlin; † 28. April 1945 in Berlin
Abb war der Sohn eines Geheimrats. Er wurde 1911 mit einer Dissertationsschrift üner das Kloster Chorin zum Dr. phil. promoviert. Von 1921 bis 1925 war er Vorsitzender des Preußischen Beirats für Bibliotheksangelegenheiten. 1923 wurde er Bibliotheksrat der Preußischen Staatsbibliothek.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat er 1933 in die NSDAP ein. 1935 wurde er Direktor der Universitätsbibliothek Berlin.
Ab 1937 war er Vorsitzender des Vereins Deutscher Bibliothekare (VDB). Im Jahr nach dem Anschluss Österreichs erklärte er am 30. Mai 1939 in der Eröffnungsrede zur Jahrestagung des VDB in Graz, dass es in der ganzen Weltgeschichte keine geistige Revolution gegeben hätte, die die Macht des Buches und der Bibliotheken klarer erkannt und ausgiebiger in ihren Dienst gestellt hätte als der Nationalsozialismus. Im anschließenden Huldigungstelegramm an Hitler lobte er diesen als Schöpfer und Mehrer des Deutschen Reiches und gelobte die Loyalität der Bibliothekare.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Abb, der zusätzlich SS-Sturmbannführer war, im Juli 1940 als Leiter der Hauptverwaltung der Bibliotheken im besetzten Polen, dem Generalgouvernement eingesetzt. Nach dem Angriff auf die Sowjetunion 1941 wurde er Kommissar für die Sicherung der Bibliotheken und Betreuung des Buchgutes im östlichen Operationsgebiet im Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg. Dieses Amt bedeutete im Klartext nichts anderes als die Organisation des Kunstraubs aus Bibliotheken und Archiven.
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