Schörzingen

Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler

Bezeichnung:

Gebiet: Württemberg

Eröffnung: 20.02.1944

Schließung: Evakuierung eines Teils der Häftlinge am 07. 350 und am 12.04.1945 100 Juden nach Allach (KZ Dachau); der Rest von ca. 600 Häftlingen wurde wahrscheinlich am 17.04.1945 auf einen Todesmarsch geschickt und bei Ostrach befreit.

Deportationen: Im November 1944: Überstellung von 200 Arbeitsunfähigen nach Vaihingen

Häftlinge: Am 29.02.1944: 70; am 30.09.1944: 723

Geschlecht: Männer

Einsatz der Häftlinge bei: SS-WVHA, Amtsgruppe W; Deutsche Ölschieferforschungsgesellschaft m.b.H.; Kohle-Öl-Union von Busse KG

Art der Arbeit: Aufbau des Lagers; Bauarbeiten im Kohle-Öl-Union-Werk; eine Gruppe arbeitete ab September 1944 auf der OT-Baustelle in Zepfenhahn

Bemerkungen: Das Lager befand sich wenige hundert Meter außerhalb Schörzingens an der Straße nach Wilflingen. Schörzingen gehörte zum Projekt Wüste, das aufgrund der Ölknappheit ins Leben gerufen wurde. In zehn Anlagen im württembergischen Ölschiefergebiet sollte durch Untertageschwelung Schieferöl gewonnen werden. Die Häftlinge waren anfänglich beim Lageraufbau dann vor allem bei Bauarbeiten bei der nahe gelegenen Ölschiefergewinnungsanlagen eingesetzt. Ab September 1944 mußte ein Arbeitskommando täglich zu der etwa vier Kilometer entfernten Baustelle Zepfenhahn marschieren. Detaillierte Informationen sind weder über den genauen Arbeitseinsatz noch über das Leben im Lager und die Häftlingsstärken bekannt. Insgesamt sind in Schörzingen mindestens 549 Häftlinge gestorben.


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