Neckarelz I

Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler

Bezeichnung:

Gebiet: Baden

Eröffnung: 21.03.1944

Schließung: Am 30.03.1945 Evakuierung der Kranken und gehunfähigen Häftlinge aus Neckarelz und Neckargerach per Bahn nach Dachau. Wegen zerstörter Bahnlinien blieben die Häftlinge in Osterburken. Bevor die amerikanischen Truppen die Gefangenen befreien konnten, waren 40 in den überfüllten Wagons gestorben. Am 28.03.1945: Todesmarsch der Neckarelzer Kommandos in das KZ Dachau. Etwa 4.000 Häftlinge marschierten in mehreren Gruppen über Neuenstadt, Kupferzell nach Waldenburg, wo sie per Bahn weiter nach Dachau gebracht wurden und dort am 02.04.1945 ankamen. Eine andere Gruppe von 400 Häftlingen marschierte zu Fuß nach Dachau und kam am 27.04.1945 dort an. Insgesamt sind 3.400 Häftlinge in Dachau angekommen.

Deportationen: Bis September 1944: fünf Transporte mit insgesamt 397 Arbeitsunfähigen Häftlingen in das Stammlager Natzweiler und im Oktober 1944: 222 Kranke in das KZ Dachau; in das Außenlager Vaihingen insgesamt 133 Arbeitsunfähige und zwei Ärzte.

Häftlinge: Am 23.03.1944: 500 Häftlinge aus dem KZ Dachau; durschnittlich etwa 1.000

Geschlecht: Männer

Einsatz der Häftlinge bei: Messerschmitt AG; Heinkel Flugzeugwerke; SS-Bausonderinspektion III, Obrigheim, SS Führungsstab A 8; Verschiedene Baufirmen

Art der Arbeit: Stollenbau in Obrigheim und Neckarzimmern; Arbeit im Zementwerk; Arbeit in der Gurkenkonservenfabrik in Diedersheim, Verlade- und Transportarbeiten

Bemerkungen: Die Häftlinge waren in der Volksschule, an der Hauptverkehrsstraße nach Mosbach untergebracht. Die Lager in Neckarelz sind im Zusammenhang mit dem Verlagerungsprojekt A 8 entstanden. Dies betraf vier unterirdische Anlagen: Die Gruben Friede (Tarnname Goldfisch), und Ernst (Tarnname Brasse) in Obrigheim, eine Grube in Hochhausen (Tarnname Rotzunge) und ein Eisenbahntunnel in Asbach (Tarnname Kormoran). Die Häftlinge, die für das Projekt A 8 Arbeiten mußten waren auf die Lager Neckarelz I und II, Bad Rappenau, Neckarbischofsheim und Asbach verteilt. Haupteinsatzort der Häftlinge in Neckarelz war die Grube Friede in Obrigheim sowie die nahe gelegenen Baustellen. Im Spätsommer 1944 forderte eine Typhusepidemie zahlreiche Todesopfer.


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