München, Riem I

Außenlager des Konzentrationslagers Dachau

Bezeichnung:

Gebiet: Bayern

Eröffnung: 02.09.1944

Schließung: 26.04.1945. Bei der Evakuierung des Lagers am 25.04.1945 wurde ein Teil der Häftlinge nach Dachau zurückgebracht, von wo sie in Richtung Bad Tölz marschieren mußten. Zwei Gruppen zu je 500 Häftlingen wurden auf einen Todesmarsch über Trudering und München nach Bad Tölz bzw. über München, Großhesselohe, Grünwald, Deining nach Dettenhausen geschickt. Auf dem Weg sind zahlreiche Häftlinge erschossen worden.

Deportationen:

Häftlinge: Im Herbst 1944: etwa 100, Ende März, 1945: über 1.500, am 26.04.1945: 1.543; darunter v. a. Russen und Polen, Franzosen, Italiener, Deutsche und etwa 150 Sinti und Roma, die über Auschwitz und Natzweiler nach München deportiert worden waren

Geschlecht: Männer

Einsatz der Häftlinge bei: OT, München Riem

Art der Arbeit: Beheben von Bombenschäden

Bemerkungen: Nach München-Allach (BMW) war Riem das größte Lager in München. Es befand sich in der Schichtlstr. 46, ca. 2 km außerhalb von Riem. Die Häftlinge waren in den Reitstellen der dortigen SS-Schule untergebracht (heute: Stallungen der berittenen Polizei) und schliefen jeweils zu 20-30 Mann in einer Pferdebox. In dem Lager fand keine Versorgung der Kranken statt. Mehrere Häftlinge, die auf dem Weg zum ca. 3 km entfernten Flugplatz zusammenbrachen wurden von der SS erschossen, ca. 50 wurden auf dem Appellplatz exekutiert und bei einem Bombenangriff am 09.04.1945 kamen nochmals mindestens 41 Häftlinge ums Leben. Die Bewachung erfolgte durch SS, Flak-Soldaten und Volksstrumangehörige.


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