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Bezeichnung: Strafgefangenenlager des Reichsjustizministeriums
Gebiet Niedersachsen, Landkreis Emsland, Samtgemeinde Nordhümmling
Gebiet heute
Eröffnung Als Konzentrationslager: Anfang 1933 (Ausbau des Lagers für 1.000 Häftlinge ab Juni 1933) Ab Anfang Mai 1934 Strafgefangenenlager
Deportationen 1941 überstellte das Lager Gefangene für Arbeitskommandos in Norwegen; im Oktober 1943 für das Kdo X in Calais, Frankreich, und im Januar und April 1944 ebenfalls für das Kdo X in Samer, Frankreich, zur Verfügung. Am 10.04.1945 trieb die Lagerleitung die Gefangenen zusammen mit Häftlingen aus Esterwegen auf einen Todesmarsch. Etwa 700 Häftlinge und 400 Untersuchungshäftlinge mußten nach Collinghorst marschieren, nach einer Übernachtung in Voellnerkönigsfehn erreichten die Überlebenden am 11.04.1945 Aschendorfermoor
Schließung Evakuierung am 10.04.1945 Besetzung des Lagers am 22.04.1945
Unterstellung
Häftlinge 1933 wurden politische Häftlinge vor allem aus den Industriegebieten an Rhein und Ruhr nach Börgermoor verschleppt. Kurz vor Weihnachten wurden viele Gefangene wieder entlassen. Am 20.05.1944,1.300 überwiegend deutsche Häftlinge, davon waren fast 600 Militärstrafgefangene. Im März/April 1944: vorübergehende Überstellung von 920 NN-Häftlingen aus Esterwegen; ab Spätsommer 1944 einige luxemburgische Kriegstäter; seit Januar 1945 zusätzlich etwa 400 Untersuchungshäftlinge von Militärgerichten
Geschlecht Männer
Einsatz der Häftlinge bei
Art der Arbeit Aufbau der Lager Börgermoor und Esterwegen Moorkultivierung, später Arbeit in der Landwirtschaft und Rüstungsindustrie, Sortierung von Altmaterialien
Lagerausstattung
Ausstattung der Insassen
Lageralltag
Bemerkungen Das Lager befand sich im Norden von Surwold, etwas oberhalb der heutigen Bundesstraße 401. Börgermoor war für 1.000 Häftlinge konzipiert und das erste der späteren Emslandlager. Während in der ersten Zeit noch Osnabrücker Schutzpolizisten die Bewachung übernahmen, stellten ab Juli 1933 Angehörige der SS-Gruppe West die Wachmannschaften und etablierten sofort einen Lageralltag, der aus Demütigung, Mißhandlungen und sogar Mord bestand. Aufgrund von Beschwerden aus der Bevölkerung und dem Bestreben der Polizei wieder die Kontrolle über die Emslandlager zu gewinnen, übernahm Ende Oktober 1933 die Polizei das Lager. Allerdings wurden die neuen Wachmannschaften zu einem großen Teil aus SA-Angehörigen rekrutiert. Im Mai 1934 wurde Börgermoor als Strafgefangenenlager dem Reichsminister der Justiz unterstellt. Im Mai 1937 erfolgte ein Ausbau der Aufnahmekapazität auf 1.500 Gefangene. Mit Kriegsbeginn wurde Börgermoor außerdem Strafvollzugsort für Militärstrafgefangene. Über die Zahl der Todesopfer im Lager und während der Evakuierung ist nur sehr wenig bekannt; die standesamtlich registrierte Zahl der Todesfälle beläuft sich auf 237
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